Die Idee

Die Geschichte der Menschheit lehrt uns, dass viele historische Ereignisse und große Taten ihren Anfang häufig in skurrilen Ideen fanden. So soll Napoleon z.B. nur in Italien einmarschiert sein, weil er gehört hatte, dass dort die Menschen sehr klein sind. Zumindest kleiner als er! (Danke Terry Gilliam) Oder John F. Kennedy nur sterben musste, weil man ihn für einen Mutanten hielt. (X-Men)napoleon

Die Historie steckt voller solcher Irrtümer und ich könnte noch tausend andere Beispiele hier anführen, was aber den geneigten Leser sicherlich langweilen würde. Worauf ich hinaus möchte, oder des Pudels Kern, ist, dass auch unser Vorhaben auf einer “ Schnapsidee“ beruht.

Ich glaube es war der 1. März 2013. Wir hatten gerade unser einjähriges Jubiläum der Remscheider Filiale gefeiert, als Gisela mich fragte welches Ziel sie sich als nächstes setzten sollte.Nun, mit 55 hatte sie neu gebaut. (Hauptgeschäft Gummersbach). Mit 66 hatte sie die Filiale in Remscheid eröffnet. Da musste was passendes für den 77 Geburtstag her.

Der Zufall wollte es, dass ich einige Tage zuvor von der „Tour Divide“ im Internet gelesen hatte. Die Vorstellung mit dem Mountainbike 2745 Meilen oder für den deutschen Leser umgerechnet 4418 Kilokalorien, von Kanada bis zur mexikanischen Grenze, zu bestreiten, spukte noch in meinem Kopf herum. Also sagte ich, mal wieder ohne vorher nach zudenken:

Lass uns die Tour Divide mit dem Tandem fahren!

Machen wir!

antwortete Gisela ohne die Sache zu hinterfragen. Erst einige Wochen später kam sie auf mich zu und meinte:

77 Jahre ist nicht das richtige Alter für so eine Tour. Ich brauche 3 Jahre um wieder fit zu werden. Lass uns das 2017 machen!

In der Zwischenzeit hatte sie ein wenig gegoogelt. Das könnt ihr hier auch tun. http://tourdivide.org/

 

 

Das erste Mal

Irgendwann ist immer das erste Mal. Tandemjungfrau Gisela bei ihrer Jungfernfahrt. So ganz überzeugt sieht sie noch nicht aus. Für mich als alte Tandemhäsin alles kein Problem.

Das Problem heißt : Kontrollverlust.

Wer jemals hinten auf einem Tandem mitgefahren ist kennt dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Man kann nicht lenken und schon gar nicht bremsen. Man sieht auch nicht wirklich wohin man fährt, oder welche Überraschungen der Weg für einen bereithält. Nur treten darf der „Stoker“, so nennt man die hintere Position auf einem Tandems, was in etwa soviel heißt wie „Heizer“.  Aber auch auf die Trittfrequenz hat der Stoker keinen Einfluss, denn die gibt der „Captain“, also der der vorne sitzt, vor.

Zur Einstimmung ging es erstmals über die „Balkantrasse“ von Remscheid-Lennep nach Wermelskirchen und zurück.  Dies ist eine ehemalige Bahntrasse die zu einen topfebenen Radweg umfunktioniert wurden.

Fazit: Fürs erste Mal ganz gut, aber ausbaufähig.

Nächstes Mal vielleicht dann schon etwas mehr Gelände, denn da macht Tandemfahren besonders Spaß. Zitat meiner ehemaligen Stokerin Claudia:

Irgendwann hat man keine Kraft und Luft mehr zum schreien!

P.S. Nächstes Mal gibst auch Bilder von der Tour!

Die Sattelvermessung

Wie ihr alle, vielleicht auch schon mal schmerzlich, erfahren habt, ist das Hinterteil des Menschen der größte Kontaktpunkt zu seinem heißgeliebten Sportgerät. Vor allem wer schon mal längere Touren bestreitet, weiß wie unangenehm der falsche Sattel werden kann. Da wir ja auch etwas länger unterwegs sein werden, haben uns entschlossen das ID-Match Vermessungssystem von Selle Italia für Euch, am eigenen Leib, zu testen. Tja, wir sind uns halt für nichts zu schade!

Bei diesem Messverfahren werden die individuellen, physiologischen Parameter eines jeden Radfahrers gemessen und ausgewertet. Egal ob Rennradfahrer, Mountainbiker oder sportlicher Trekkingbiker.

In dieser kleinen Fotostory seht ihr, wie ich Gisela vermesse und den passenden Sattel für sie heraussuche.  Der Gradmesser kann übrigens auch als Werkzeug zur perfekten Sattelmontage genutzt werden.

Natürlich bieten wir den Service auch unseren Kunden an.

http://www.selleitalia.com/en/idmatch/discover-idmatch/

Gisela? Wer ist eigentlich Gisela?

Nun darüber scheiden sich die Geister. Aber eines ist schon mal klar.

Punkt 1 : Gisela ist meine Chefin!

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Und sie ist Fahrradhändlerin mit Leib und Seele. Seit über 33 Jahren ist sie nun ununterbrochen im eigenen Unternehmen tätig und ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass sie sich in den 3 Dekaden einen Ruf als harte aber faire Geschäftsfrau erarbeitet hat und in der Branche bekannt ist wie der sprichwörtliche bunte Hund!

Punkt 2: Gisela war selbst aktive Radsportlerin!

In den 1960er Jahren war Gisela verdammt flott auf dem Rennrad unterwegs und musste sich meist mit den Herren der Schöpfung messen. Der Frauenradsport steckte damals in Deutschland noch in den Kinderschuhen und das Teilnehmerinnenfeld war dementsprechend klein, weshalb sie oft bei den Männern starten musste.  Das hinderte sie aber nicht daran auch bei diversen Meisterschaften mit um die Podiumsplätze zu sprinten.  Höhepunkt war die Teilnahme an der UCI Straßen WM im tschechischen Brünn im Jahre 1969.

http://de.wikipedia.org/wiki/UCI-Stra%C3%9Fen-Weltmeisterschaften_1969

Auch nach ihrer aktiven Zeit hat Gisela viel für den Frauenradsport in Deutschland getan, war Gründungsmitglied des RC Ründeroth und  engagierte sich als Frauenwartin des Radsportverbandes Nordrhein-Westfalen.

Punkt 3: Gisela ist eine „Macherin“!

Wenn ich gefragt würde welche Eigenschaft mir an  Gisela am meisten imponiert, würde die Antwort genauso lauten! Viele Leute haben tolle Ideen, Ziele oder Wünsche, aber es hapert bei der Umsetzung. Den Meisten fehlen die Courage und die Zielstrebigkeit um ihre Pläne zu verwirklichen. Gisela macht! Punkt! Auch wenn es in die Hose geht. Dann macht sie es beim nächsten Mal besser.

Oje nicht noch ein Blog!

…oder ein kleiner Prolog!

Na, da habe ich mir aber wieder was eingebrockt. Dass ich aber auch nie meinen Mund halten kann. Ich sage was ich denke! Pardon. Meistens sage ich etwas bevor sich meine Synapsen auch nur bequemen ihre Arbeit aufzunehmen. Diese Art der verbalen Kommunikation hat mich schon in die ein oder andere missliche Lage gebracht.

Aber bevor ich hier noch mehr persönliche Details meiner verworrenen Denkstruktur offenbare (ja ich bin naturblond), stelle ich mich erst mal vor.

Nein – Ich bin nicht Gisela! Auch wenn der Titel des Blogs, die Vermutung nahelegt.  Ich heiße Jana und versuche mich hier als Bloggerin. Gott sei Dank muss ich hiermit nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten, denn vor knapp 3 Jahren habe ich mich bei der Radsport Nagel GmbH in Remscheid beworben und mein Hobby zum Beruf gemacht.  http://www.radsport-nagel.de/Jana Bulls

 Der aufmerksame Leser wird jetzt sicherlich schon erraten haben um welches Hobby es sich handelt. Na? Aufgepasst?

Genau!

Synchronschwimmen!

Alles Quatsch! Es ist natürlich das Radfahren und insbesondere das Mountainbiking! Als passionierte Bikerin habe ich schon etliche Trailkilometer unter die Stollenreifen genommen. Auch schon mal 480km am Stück. Ohne Pause versteht sich.  Aber was mir (und Gisela) jetzt bevor steht, flößt auch mir eine ordentliche Portion Respekt ein.